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Krieg zwischen dem Deutschen Reich (Nationalsozialistisches Deutschland) und der Republik Polen (Zweite polnische Republik).
Vorgeschichte & Ursachen
→Vorgeschichte & Ursachen des Zweiten Weltkrieges (Westfront).
1920
20.11.1920, Samstag: Das Deutsche Reich (Weimarer Republik) lässt dem polnischen Außenministerium eine Beschwerde übergeben, in der es behauptet, die Republik Polen (Zweite Republik) verstoße gegen den Minderheitenschutzvertrag. Die Beschwerde beinhaltet umfangreiche Aufzählungen von Vergehen an Volksdeutschen aufgrund ihrer Abstammung in Form von Verhaftungen, Beschimpfungen, Drangsalierung, Vergewaltigung, Erpressung, Demütigung.[1] Dazu nennt das Schreiben Grenzverletzungen durch polnische Soldaten.[2]
Die Beschwerde schlussfolgerte:[3]
Die vorstehende Zusammenstellung erbringt den erdrückenden Beweis dafür, daß der Deutsche in Polen z. Z. keineswegs die feierlich zugesagte Gleichberechtigung genießt, daß er vielmehr fast überall geradezu als vogelfrei gilt.....
1939
03.04.1939: Hitler erteilt dem Militär die Weisung einen Plan für den Angriff auf die Republik Polen zu entwerfen.[4]
31.08.1939: Der deutsche Reichskanzler und Oberster Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler gibt die Weisung am nächsten Tag um 4:45 Uhr den Angriff auf die Republik Polen zu beginnen.
Text der Weisung:[5]
Weisung Nr. 1 für die Kriegführung.
1.) Nachdem alle politischen Möglichkeiten erschöpft sind, um auf friedlichem Wege eine für Deutschland unerträgliche Lage an seiner Ostgrenze zu beseitigen, habe ich mich zur gewaltsamen Lösung entschlossen.
2.) Der Angriff gegen Polen ist nach den für Fall Weiss getroffenen Vorbereitungen zu führen mit den Abänderungen, die sich beim Heer durch den inzwischen fast vollendeten Aufmarsch ergeben. Aufgabenverteilung und Operationsziel bleiben unverändert. Angriffstag: 1.9.39 Angriffszeit: 4.45 Diese Zeit gilt auch für die Unternehmungen Gdingen - Danziger Bucht und Brücke Dirschau.
[...]
Kriegsziele
Hitler definiert in seiner Rede am 01.09.1939 die deutschen Kriegsziele öffentlich als solche:[6]
[...]
Unsere Ziele:
Ich bin fest entschlossen:
Erstens die Frage Danzig,
zweitens die Frage des Korridors zu lösen und
drittens dafür zu sorgen, daß im Verhältnis Deutschlands zu Polen eine Wendung eintritt, eine Änderung, die ein friedliches Zusammenleben sicherstellt.
Ich bin dabei entschlossen, so lange zu kämpfen, bis entweder, die derzeitige polnische Regierung geneigt ist, diese Voraussetzungen herzustellen, oder bis eine andere polnische Regierung dazu geneigt ist. Ich will von der deutschen Grenze das Element der Unsicherheit, die Atmosphäre ewiger bürgerkriegsähnlicher Zustände entfernen. Ich will dafür sorgen, daß im Osten der Friede an der Grenze kein anderer ist, als wir ihn an unseren anderen Grenzen kennen.
[...]
Deutsch-polnischer Krieg (1939)
Am Morgen des 1. Septembers meldete der polnische Major Henryk Sucharski, dass ab 4:45 eine intensive Bombardierung der Westerplatte durch das deutsche Schlachtschiff "Schleswig Holstein" stattfinde.[7] Um 5:45 geht die Meldung bei der deutschen Seekriegsleitung ein, dass der Angriff der "Schleswig Holstein" stattgefunden hat und ein Stoßtrupp auf die Westerplatte geschickt wurde.[8]
Folgen
Quelle
- ↑ Auswärtiges Amt: Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges, Berlin: Carl Heymanns Verlag 1939, Dokument Nr. 5, S. 29 f.
- ↑ Auswärtiges Amt: Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges, Berlin: Carl Heymanns Verlag 1939, Dokument Nr. 5, S. 29 f.
- ↑ Auswärtiges Amt: Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges, Berlin: Carl Heymanns Verlag 1939, Dokument Nr. 5, S. 29 f.
- ↑ Hitler, Adolf: Weisung zum "Fall Weiß", 03.04.1939, in: Hubatsch, Walther (Hrsg.): Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939-45. Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht, Frankfurt am Main: Bernhard & Graefe Verlag für Wehrwesen 1962.
- ↑ Hitler, Adolf: Weisung Nr.1 für die Kriegführung, 31.08.1939, in: Hubatsch, Walther (Hrsg.): Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939-45. Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht, Frankfurt am Main: Bernhard & Graefe Verlag für Wehrwesen 1962.
- ↑ Bouhler, Philipp (Hrsg.): Der großdeutsche Freiheitskampf. Reden Adolf Hitlers vom 1. September 1939 bis zum 10. März 1940, München: Verlag Franz Eher Nachf. 1940, S. 24 f.
- ↑ Republic of Poland: Official Documents Concerning Polish - German and Polish - Soviet Relations 1933 - 1939, London und Melbourne: Hutchinson & Co. LTD., Document No. 118, S. 126.
- ↑ Rahn, Werner / Schreiber, Gerhard (Hrsg.): Kriegstagebuch der Seekriegsleitung 1939-1945, Teil A, Bd. 1, Bonn / Herford: Verlag E.S. Mittler & Sohn, S. 25.